Sonntag, 18. August 2013

Rezension - Ein ganzes halbes Jahr

Ein ganzes halbes Jahr - Jojo Moyes




Wer das Buch noch lesen will, sollte diese Rezension vielleicht nicht lesen. Die Spannung wäre vielleicht hinüber..  
 




Handlung:


Lou ist 26 Jahre alt und stolpert in eine der tragischsten Liebesgeschichten.

Die 26 Jährige Kellnerin lebt noch bei ihren Eltern, führt eine nicht ganz so glückliche Beziehung und stand immer hinter ihrer intelligenten Schwester. Ihr Einkommen wandert in die gemeinsame Familienkasse und macht dort einen nicht gerade kleinen Teil aus. Es wäre katastrophal, wenn ihr Gehalt fehlen würde, denn der Job ihres Vaters hängt am seidenen Faden und ihre Mutter ist mit dem Pflegen ihres Großvaters zu beschäftigt um Geld dazu zusteuern. Doch das Leben ist nicht immer fair, das Restaurant, in dem Lou kellnert, schließt. Nach vielen schlechten Jobangeboten hat das Arbeitsamt für den „hoffnungslosen“ Fall nun endlich das richtige: Sie soll dem 33 Jährigen Will Gesellschaft leisten. Der Tetraplegiker war ein lebenslustiger, aktiver Mann der bis zu seinem tragischen Unfall sein Leben mehr als nur lebenswert fand. Lou ist am Anfang nicht begeistert, sie hat keine Lust einem fremden den Hintern abzuwischen und Krankenschwester zu spielen. Als sie zum Vorstellungsgespräch geht und erfährt, dass es sich nicht um solche Tätigkeiten handelt und sie bloß eingestellt wird, um ihn zu „überwachen“ und ihm Gesellschaft zu leisten, nimmt sie den gut bezahlten, jedoch nur auf 6 Monate befristeten, Job schließlich an. Wie sich rausstellt, ist es gar nicht so leicht Will Gesellschaft zu leisten. Er ist ziemlich schlecht drauf, kritisiert alles und hat absolut keine Lust seine Zeit mit Lou zu verbringen. Irgendwann legt sich das allerdings und die beiden kommen recht gut miteinander aus. Als Lou zu neugierig ist, und seine Mutter bei einem Gespräch belauscht, erfährt sie den Grund für den befristeten Arbeitsvertrag: Will möchte in die Schweiz zu Dignitas. Nach seinem Selbstmordversuch hat er seiner Mutter versprochen, noch 6 Monate zu warten und seinem Leben eine Chance zu geben. Für Lou ändert sich alles schlagartig, sie möchte Will unbedingt überzeugen, dass sein Leben immer noch lebenswert ist. Sie plant viele Ausflüge, von denen Will eher mäßig überzeugt ist, und steckt fast ihre gesamte Zeit in den Versuch ihn zu überzeugen. Dies ist sehr zum Nachteil ihrer Beziehung, ihr Freund ist eifersüchtig auf den vermeintlichen Konkurrenten. Als Lou schließlich kurz vor dem Ende der 6 Monatsfrist einen Urlaub plant, zu dem sie selbstverständlich mit muss, ist ihr Freund alles andere als begeistert. Er stellt Lou ein Ultimatum: Der Urlaub, oder Er. Lou fällt die Entscheidung nicht schwer, sie trennt sich von ihrem Langjährigen Freund und fährt mit Will und seinem Pfleger in den Urlaub. Sie hat zum ersten Mal das Gefühl, alles in Bezug auf Will richtig gemacht zu haben. Er blüht förmlich auf und ist so gut gelaunt wie lange nicht mehr. Endlich wird Lou sich ihrer Gefühle Will gegenüber bewusst, doch mit so einer Reaktion, hat sie nicht gerechnet …  



Meinung: 


Eine tragische Liebesgeschichte bei der ich die letzten Seiten nur noch am Weinen war. Ein moralischer Zwiespalt – finde ich die Entscheidung aller beteiligten richtig? Würde ich auch so handeln? Ich weiß es nach stundenlangen Überlegungen immer noch nicht. Dieses Buch lässt mich einfach nicht los. Ich habe damit gerechnet, dass sie ihre Gefühle endlich einsieht und Will damit erkennen lässt, wie wunderbar ein Leben mit Liebe selbst im Rollstuhl sein kann. Seine verbitterte Art war mit vollkommen bekannt, meine Oma ( ist vor Jahren an MS erkrankt und kann mittlerweile nicht mal aus dem Bett )  hat meistens genau dieselbe Laune ( was auch vollkommen verständlich ist – ich wäre nicht besser drauf als die beiden! ) Hätte ich gewusst, dass das Buch so ein Ende hat.. Ich hätte es wahrscheinlich nicht gelesen. Ihr Schreibstil hat mir wahnsinnig gut gefallen und auch die Protagonisten waren einfach super, da man sich in jeden hineinversetzen kann. Ein wundervolles Buch bei dem man weint, lacht und das noch lange Zeit zum Nachdenken anregt.  


Dieses Buch ist mir 5 von 5 Sternen wert!!

 



Erscheinungsdatum: 21.03.2013
Verlag:  Rowohlt TB.
Seiten:  512 Seiten

Weitere Bücher der Autorin:
 Eine handvoll Worte



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